Aktuell beschäftigt britische WhatsApp-Nutzer ein zentrales Thema: Dem weltweit führenden Messenger droht das Aus in England. Die britische Regierung plant nämlich ein Gesetz zu verabschieden, dass in Zukunft Verschlüsselungen in Messengerdiensten wie WhatsApp verbieten soll. Träte das Gesetz in Kraft, müssten jegliche WhatsApp-Kommunikationsdaten nämlich vollautomatisch in einer für Strafverfolgungsbehörden zugänglichen Datenbank gespeichert werden. In dieser sollen dann nicht nur die Gesprächspartner, sondern gleich auch die vollständigen Gesprächsverläufe der Nutzer hinterlegt werden!
UK will End-to-End-Messenger-Verschlüsselung verbieten
Hintergrund ist der Wunsch, sämtliche Kommunikation der Bürger einfach und schnell abhören zu können. Es ist aber davon auszugehen, dass Großkonzerne wie Apple (iMessage) oder auch Facebook (WhatsApp) ihre Kommunikationsdaten in Zukunft auch weiterhin verschlüsseln werden. Auch ein Speichern von Kommunikationen über Landesgrenzen hinweg, wäre zwar technisch möglich, in den betroffenen Ländern aber auf keinen Fall legal und so auch nicht durchsetzbar. Britische Nutzer versuchen jetzt mit einer Online-Petition das Vorhaben zu stoppen.
WhatsApp & iMessage: Spezielle UK-Version eher unwahrscheinlich
Kommt das Gesetz, bleibt abzuwarten ob Globalplayer Facebook tatsächlich eine spezielle UK-Version des Messengers bereitstellen wird. Wenn nicht, werden sich die Briten nach einer Alternative umsehen müssen. Außerdem stellt sich dann auch die Frage, was mit PGP-verschlüsselten Emails oder dem Zugang zum anonymen Tor-Chat am PC geschehen soll. Wird dann jede verschlüsselte Email durch den Geheimdient geblockt und Besucher „nicht-erwünschter“ Webangebote auf Info-Seiten der Regierung gelenkt? Willkommen in China…ähhh England. Benjamin Franklin hat einmal gesagt, wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu erlangen, der verliert am Ende beides. Nie waren diese Worte wahrer als in diesem Fall.
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