Netflix hat das Zuschauerverhalten seiner zahlenden Kunden ausgewertet und eine recht interessante Statistik dazu veröffentlicht. In erster Linie ging es dem Streaming-Riesen darum herauszufinden, welche Folge einer TV-Serie dafür verantwortlich ist, dass man sich die Serie auch bis zum Schluss ansieht. Wann ist sozusagen der Point of No Return erreicht, an dem Ihr gezwungen seid, Euch auch den Rest der Serie anzusehen.
Erfolgsrezept: Cliffhanger-Prinzip, nebensächlicher Pilot & kurze erste Staffel
Nicht zuletzt die hauseigenen Produktionen von Netflix erfreuen sich unter Serien-Fans extrem hoher Beliebtheit. Orange is the New Black oder Better Call Saul sorgen für Zuschauerrekorde. Verantwortlich dafür: Diese Serien hangeln sich von Folge zu Folge und jede Folge endet mit einem Cliffhanger, der dazu animiert, auch die nächste Folge anzuschauen. Serien, deren Haupt-Handlung sich auf einzelne Episoden beschränkt (How I Met Your Mother), die zum Ende einer Episode inhaltlich abgeschlossen werden, erzeugen nach Aussage von Netflix nicht das Gleiche Suchtpotenzial wie das Cliffhanger-Prinzip.
‘Tis the season to be streaming. #Netflixmashttps://t.co/RK0qudsj7H
— Netflix US (@netflix) December 25, 2015
Außerdem spiele wohl die Episodenanzahl der ersten Staffel eine große Rolle. Im Idealfall liegt diese zwischen 8 und zehn Folgen, um möglichst viele Zuschauer „nach ihr abhängig zu machen“. Die Pilotfolge einer Serie ist nur in den wenigsten Fällen dafür verantwortlich, ob Zuschauer bei der Serie bleiben. Das entscheidet sich meist zur Mitte einer Serie. Auch aus Investitionssicht ein sinnvolles Prinzip: Müssen weniger Folgen für die erste Staffel produziert werden, senkt das die Produktionskosten. Better Call Saul startete mit einer recht überschaubaren Anzahl Folgen. Jetzt erklärt sich auch warum: Breaking Bad Fans würden sich die Serie sowieso sofort anschauen, für die hätte man auch gleich zwanzig Folgen in der ersten Staffel releasen können. Netflix will aber zu den bereits durch Breaking-Bad angefixten Kunden noch neue dazugewinnen. Und daher setzte der Anbieter trotz garantiertem Erfolg der Serie rund um den chaotischen Anwalt Saul auf das Neukunden-Gewinnungs-Prinzip mit kurzer Staffellänge und Cliffhanger-Prinzip.
Entscheidender Punktsieg für die Streaming-Abteilung
Es ist davon auszugehen, dass Netflix die gesammelten Daten dazu nutzt, sein Serien-Programm noch weiter auszubauen und zu verbessern. Denn hier haben die Streaming-Anbieter gegenüber klassischen TV-Stationen einen entscheidenden Vorteil: Sie sind direkt mit ihrer Kundschaft verbunden und können deren Zuschauerverhalten bis ins kleinste Detail auswerten. Ein Aspekt, den TV-Stationen so nicht realisieren können.
Quelle: Netflix via HuffingtonPost
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