FBI vs. Apple: Emotionaler Blog-Eintrag des FBI-Direktors und Angehörige melden sich zu Wort

Nachdem sich die bekannten Größen des Silicon Valley zu dem Apple vs. FBI Case geäußert und dem iKonzern Rückendeckung gegeben haben, erhält Apple jetzt auch Unterstützung seitens einiger Angehöriger der Opfer des San Bernardino Anschlags. So meldet sich eine Mutter, deren Sohn bei der Attacke getötet wurde, und erklärt, dass „Privatsphäre der Aspekt sei“, der die USA vom Kommunismus unterscheide. Das konstitutionelle Recht auf diese sei eines der Alleinstellungsmerkmale, das Amerika erst „zu dem mache, was es heute ist“. Andere Angehörige planen, den Präzedenzfall des FBI zu unterstützen und eigene Klagen einzureichen.

„…[iOS]-Technik, [um sich über das Gesetz hinwegzusetzen], bereitet mir Kopfschmerzen!“

Dem gegenüber äußerte sich FBI Direktor James Comey mit einem sehr emotionalen Blog-Eintrag: „Mit dem San Bernardino Case wollen wir keinen Präzedenzfall schaffen. Hier geht es allein um die Opfer und um deren Gerechtigkeit. Vierzehn Menschen wurden kaltblütig ermordet, eine Vielzahl wurde schwer verletzt. Wir schulden diesen Opfern eine professionelle Untersuchung im Sinne unsere Gesetzgebung. Und nur darum geht es hier.“ Genau das sei es auch, was die amerikanische Bevölkerung von ihm und seinen FBI-Beamten erwartet. „Und wieso sich sein Land dazu bereit erkläre, Menschen zu erlauben, sich [mit entsprechender Technik] über das Gesetz zu stellen (damit meint er die Nutzung von für die Regierung unknackbaren iPhones) bereite ihm zunehmend Kopfschmerzen.“

Opfer-Rechte vs Privatsphäre-Anspruch?

Ehrlich gesagt ist das ein Argument, das in der aufgeheizten Debatte etwas untergeht. Auch wenn der Präzedenzfall hinsichtlich Privatsphäre jeden in der Netzgemeinde betrifft, gibt es in diesem speziellen Fall auch schon tatsächliche Opfer und Opfer-Angehörige. Und deren Rechtsanspruch auf Aufklärung/ eine ordentliche Polizei-Ermittlung darf nicht auf der Strecke bleiben. Diesem Argument wird auch Cook wenig entgegnen können, unabhängig wie sein „Privatsphäre-Standpunkt“ ist.

Man kann mittlerweile durchaus von einer total verfahrenen Situation sprechen. Eine Kompromiss-Lösung, bei der beide Seiten ihr Gesicht wahren können, rückt mit jeder weiteren öffentlichen Austragung des Konfliktes in weite Ferne. Wenn das FBI wirklich kein Interesse an einem Präzedenzfall hatte, bei dem es sich die öffentliche Meinung hätte zunutze machen wollen, dann hätten die Verantwortlichen den Fall auch unter vier Augen mit Apple klären können. So wird wohl ein Gericht entscheiden müssen.

Quelle: 9to5mac

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