San Bernardino Polizeichef: „Es ist unwahrscheinlich, dass sich noch ermittlungsrelevante Daten auf dem iPhone befinden!“

Nachdem die bekannten US-Blogs und Tageszeitungen die führenden Köpfe der Tech-Branche und der Strafverfolgungsbehörden bereits ausführlich zum Apple vs. FBI-Case und deren Standpunkt befragt haben, scheinen diese nun bei der zweiten Liga der „zu interviewenden“ Gesprächspartner angelangt zu sein. Denn jetzt darf sich auch mal der San Bernardino Polizei-Chef in einem Interview zu Wort melden.

Polizei-Chef sieht minimale Chancen zusätzlicher Ermittlungshinweise und revidiert direkt wieder

Leider wurde der gute Mann wohl nicht ideal von den FBI-Kollegen geschult, denn dieser sagt in dem NPR Interview aus, dass er nicht davon ausgeht, dass sich auf dem iPhone noch Daten von Wert befinden. Die Chance dafür seien seiner Meinung nach minimal. In erster Line erhoffe man sich Zugang zu „weiteren Kontaktdaten, mit denen die Polizei wohl gerne mal sprechen würde“.

Dieser hat wohl irgendwie gemerkt, dass die Aussage jetzt nicht so sinnvoll war. Daher revidiert er diese in dem er noch weitererklärt, dass es im Zuge einer Ermittlung eben darum gehe, „jeden Stein“ umzudrehen. Und dass hier ein iPhone bei den Ermittlern rumliegt, an dessen Inhalte diese nicht rankommen ist extrem unbefriedigend für die Ermittler und für die Opfer. „Was, wenn auf dem iPhone Daten gespeichert sind, die dann doch noch zu einer größeren Verschwörung führen oder weitere Anschlagspläne beinhalten? Es könnte sein, dass genau eben aufgrund dieser Daten immer noch  irgendwo Menschen in potenzieller Gefahr schweben“ erklärt dieser.

„Will die US-Bevölkerung es zulassen, dass Apple so hoch-gefährliche Produkte herstellt?“

Gleichzeitig sei er aber privat ein Apple-Fan, besitze ein iPhone und ein iPad. (Jetzt erklärt sich auch, warum der Mann interviewt wurde. iPad und iPhone? Wie es scheint sprechen wir hier mit einem echten „iOS-Experten“). Und er sehe das Problem nicht, dass Apple jetzt habe, selbst wenn sie ein Spezial-iOS für das FBI releasen. „Es kommen doch sowieso ständig neue iOS-Versionen raus, sodass die Spezial-Version für das FBI in wenigen Wochen hinfällig wäre“. Hier spricht anscheinend nicht nur ein ausgebildeter Polizist, sondern auch ein echter Verschlüsselungs- und iOS-Software-Experte.

Und die kompetenten Ausführungen rund um den Techsektor gehen noch weiter: „Es gehe hier um eine Art Präzedenzfall, ob wir [die Bevölkerung] es überhaupt wollen würden, dass Unternehmen [wie Apple] so hoch gefährliche Produkte [das iPhone] herstellen dürfen.“…Ja genau, die Frage stellt sich in einem Land, in dem Du Dir eine Pistole mit scharfer Munition an der Tankstelle kaufen kannst… Es wäre jetzt eventuell doch an der Zeit, wenn sich nur noch Verschlüsselungsexperten zum Thema zu Wort melden würden, damit dieses auch irgendwann vom Tisch kann. Wenn sich jetzt auch noch jeder Bundespolizist zu dem Vorgang äußert, dann releast Apple in der Zwischenzeit das iPhone Pro 10.

Quelle: npr.org

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