Wenn jetzt dann mit dem iPhone 7 der 3,5-mm-Ausgang wegfällt, wird das Thema Bluetooth-Lautsprecher und Bluetooth-Kopfhörer noch mal deutlich an Bedeutung gewinnen. Wir haben uns Anfang des Jahres ja bereits den Anker SoundCore mal etwas genauer angeschaut und auf dessen Stärken und Schwächen hin überprüft. Jetzt ist der deutlich günstigere Aukey SK-M7 dran, der mit knappen 25 Euro aktuell zu den wirklichen Einsteigermodellen zählt.
Lieferumfang: Aukey SK-M7, USB-Kabel, 3,5-mm-Kabel, Karabiner & Anleitung
Auch dieses Modell kommt in einem kompakten Pappkarton daher. Im Gegensatz zur Anker SoundCore Verpackung kann man eventuell von einer etwas hochwertigeren Kartonage sprechen, ein Unboxing-Erlebnis darf man nicht erwarten. Neben dem Speaker (vorgeladen) liegt eine kurze Anleitung, ein 3,5-mm-Kabel und ein USB-Kabel bei. Außerdem wurde ein Karabinerhaken beigelegt, der sich als Befestigungseinheit am Lautsprecher anbringen lässt. Das war es schon.
Größe & Gewicht: Kompakter 380-Gramm-Winzling
Der Aukey bringt es auf die Außenmaße ca. 20x 6,5 x 6 cm und wiegt knapp 380 Gramm. Das heißt, wir bewegen uns im ganz normalen Größenbereich aktueller Kompakt-Bluetooth-Speaker. Er passt in eine Hosentasche oder Jackentasche, füllt diese aber komplett aus. Bequem ist das nicht. Besser ist es, das Teil mit dem Karabiner irgendwo hinzuhängen.
Design & Anschlüsse: Einfach & eigenwillige Außenhaut
Vom Design her kann man sich nicht beschweren. Das Teil besitzt die wichtigsten Anschlüsse wie USB und 3,5-mm-Ausgang an der Rückseite. Hier gleich eine Besonderheit: Man kann an den 3,5-mm-Ausgang des Aukey einen weiteren baugleichen Aukey anschließen und diese dann so im Verbund betreiben. Habe ich jetzt nicht getestet, soll aber wohl ganz gut funktionieren. An der Oberseite des SK-M7 befinden sich die üblichen verdächtigen Knöpfe: Pairing, Power, Telefon, Volume, Song weiter/zurück.
Die Außenhaut des Lautsprechers besteht wieder aus einem Weichplastikmaterial, das zum einen für einen griffigen Halt sorgt (auch bei feuchten oder nassen Fingern) auf der anderen Seite sicherlich ganz gut Stürze abfedert. Die Außenhaut lässt sich mit einem kleinen Handgriff abziehen, ich weiß nicht ob da so gewollt ist, bzw. warum diese nicht verklebt wurde.
Außerdem besitzt der Aukey nur eine winzige LED an der Oberseite, die über den aktuellen Pairing-Status/Betriebsmodus informiert. Das wurde beim Anker SoundCore mit einer größeren LED realisiert und lässt sich so definitiv besser ablesen. Auch dass auf dem Gitter des Anker-Spekaers das Anker Logo aufgedruckt wurde, verleiht dem Konkurrenzmodell ein edleres Gesamtkonzept. Beim Aukey wurde der Herstellerschriftzug nur ganz klein auf der Oberseite abgebildet und das sorgt jetzt nicht für ein Design-Highlight.
Installation: Extrem einfach
In Sachen BT-Pairing gibt es hier nichts zu klagen. Anschalten, Bluetooth am iPhone aktivieren, Lautsprecher auswählen und benutzen. Fertig. Probleme bei der Installation und Inbetriebnahme gab es hier nicht. Auch weniger technik-affine Mitmenschen können diese Installation ohne Hilfe durchführen.
Störend empfand ich, dass der Aukey den gleichen Knopf für „Song weiter“ und „Lautstärke lauter“ (und umgekehrt: leiser/zurück) nutzt. Das heißt: Langer Druck – Lautstärke wird verändert, kurzer Druck – Song wird geskipped. Mir ist es jetzt schon oft passiert, dass ich die Lautstärke ändern wollte, dann aber einen Song vorgespult hab. Wer seine Watch/iPhone/iPad zur Steuerung nutzt, kann dieses Problem vermeiden.
Klang & Lautstärke: Überzeugend Gut und fast raumfüllend
So an diesem Punkt unterscheidet sich meine Bewertung von anderen Tests im Netz. Meiner Meinung nach kann das Klangbild nämlich im direkten Vergleich nur in den niedrigeren Lautstärkebereichen mit dem Anker SoundCore mithalten. Dreht man voll auf, scheppert es deutlich. Bis zu. ca. 55. % der maximalen Lautstärke ist der Klang wirklich gut, Bässe werden druckstark und satt wiedergegeben und Stimmen klingen realistisch und nicht verzerrt. Steigert man die Lautstärke, verschlechtern sich die Punkte deutlich. Das heißt, am Schreibtisch und zu Hause sind 55 Prozent mehr als genug. Ich nutze zuhause (Wohnung mit Nachbarn) maximal 30-40 Prozent der Gesamtlautstärke.
Im Vergleich zum Anker ist die Bluetooth-Verbindung selbst in der Wohnung gelegentlich abgerissen, wenn man iPhone und Speaker zu weit entfernte. Das passierte beim Anker nicht, bzw. erst bei größeren Entfernungen. Solange sich Aukey und iPhone in einem Radius von 5-7 Metern befinden, ist alles im grünen Bereich. Die vom Hersteller versprochenen 10 Meter sind eher grenzwertig.
Telefonieren kann man mit dem Teil auch und in dem Punkt kann man von einem deutlichen Klangbild sprechen. Die Stimmen, die bei Euch ankommen, sind nicht verzerrt und gut zu verstehen. Unser Gegenüber an der anderen Leitung beschreibt uns dann aber etwas stark hallend, ein Aspekt den man auch bei vielen Konkurrenzmodellen erlebt. Man kann die Freisprechfunktion sinnvoll nutzen und das reicht uns für eine gute Bewertung. Geht hier schließlich ums Musikhören…
Akku-Laufzeit: Wie viel Leistung liefert der Aukey SK-M7?
Auch in dem Fall läuft der Langzeittest noch und wir werden zeitnah ein Update nachliefern. Der Lautsprecher wurde vor ein paar Tagen in Betrieb genommen, zuvor komplett geladen und wir testen die tatsächliche Laufzeit bei einer maximalen Lautstärke von 30 Prozent und einer täglichen Nutzung von knapp 2 Stunden.
Langzeittest-Update: „Kommunikativ“ & „anhänglich“
Nach dem Langzeittest sind jetzt noch zwei Punkte aufgefallen, die man noch erwähnen muss. Da wäre zum einen das Kommunikationsbedürfnis des Lautsprechers. Sobald dieser nur noch 30 Minuten Saft hat, meldet sich der Speaker alle zwei Minuten mit einem Signalton, der die Musik- Wiedergabe übertönt. Damit will er Euch darauf aufmerksam machen, dass der Akku dem Ende zugeht.
Der zweite Punkt ist, dass der Speaker sehr „anhänglich“ ist. Sobald Ihr Euch zu weit entfernt, bricht nicht nur die Verbindung ab, nein, der Speaker meldet sich jetzt jede Minute mit einem Piepton, um so zu verkünden, dass er keine Verbindung mehr hat. WTF, derjenige der mit dem iPhone außer Range rennt, bekommt das eh nicht mit und die „Zurückgebliebenen“, die in der Nähen des Speaker sitzen, werden das Teil früher oder später abstellen, bis das iPhone wieder „da ist“. Im Langzeittest konnte der Akku knapp 13 Stunden Musikgenuss bieten, bis wir ihn wieder aufladen mussten. Wenn man jetzt aber das Preis-Leistungsverhältnis betrachtet, sind das jetzt sicherlich zwei Punkte, mit denen leben kann und die das Gesamtergebnis nicht verschlechtern.
Fazit: Aukey SK-M7 – zu dem Preis fast unschlagbar!
Wenn man bedenkt, dass dieser Speaker nur halb so viel kostet wie der Anker SoundCore, dann kann man von einem wirklich leistungsstarken Modell sprechen. Wer nach einem guten Bluetooth-Lautsprecher für den Schreibtisch, das Bad oder die Küche sucht, kann problemlos zum Aukey greifen. Will man aber den ganzen Raum „laut“ beschallen und wirklich laut Musik genießen, dann sollte man etwas tiefer in die Tasche greifen und mindestens zum SoundCore greifen (aber auch der kommt da an seine Grenzen, siehe Praxistest). Eventuell kann der Aukey auch mit einem zweiten Aukey im Verbund wieder zum SoundCore aufschließen, was die maximale Lautstärke angeht, aber das hab ich nicht testen können.
Wenn Ihr das iPhone ständig außer Reichweite des Lautsprechers schleppt, weil Ihr in einer großen Wohnung/Haus wohnt, würde ich ebenfalls zum Anker greifen, denn dann spart man sich nervige Verbindungsabbrüche. Solang man den Aukey nicht übersteuert (zu laut) klingt er wirklich gut und auch bei bass-lastigen Stücken aus dem Hiphop bekommt man ein volles Klangbild geliefert, das überzeugen kann.
An der Stelle will ich jetzt noch die Karabiner-Haken-Befestigung des Aukey hervorheben. Denn die hat mir eigentlich recht gut gefallen. Ich schlepp meinen Speaker immer recht viel mit mir rum. Als Schreiberling hab ich die Möglichkeit auch mal im Garten oder am Badesee zu tippen und speziell dann find ich den am Rucksack befestigten Speaker richtig gut. Er nimmt keinen Platz im kleinen Rucksack weg.
Und auch wenn ich den Lautsprecher mit in die Küche nehme, um mich beim Kochen zu beschallen, ist es mir schon öfter passiert, dass ich den SoundCore dann noch mal „umgestellt“ hab, weil eine Platzierung direkt auf der Arbeitsplatte beim Kochen doch etwas gefährlich erschien. Den Aukey häng ich direkt mit dem Haken an einen der Küchenschranktürengriffe – da stört er nicht und befindet sich fernab der Koch-Gefahrenzonen beim Arbeiten. Ist jetzt sicherlich kein Highlight aber ein kleines Feature, das ich persönlich zu schätzen weiß.
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