Terroralarm: Katwarn App teilweise überlastet

Die iOS App Katwarn von CombiRisk soll Euch eigentlich zuverlässig vor Terroranschlägen, Katastrophen oder schweren Unwettern warnen – und in der Regel macht sie das auch verlässlich. Gestern Abend kam die App während der aktuellen Terrorwarnung in und um München aber an ihre Grenzen und versagte zum Teil. Ein bewaffneter Mann hatte gestern Abend vor einem Schnellimbissrestaurant und dem Olympiapark-Einkaufszentrum das Feuer auf Passanten eröffnet, woraufhin die Polizei sofort den Katastrophenalarm auslöste.

Anfangs informierte Katwarn da auch noch vernünftig. Da die Gefahrenlage aber zu Beginn des Abends sehr unübersichtlich war und bei der Polizei immer neue Meldungen neuer Anschlagsorte eingingen, war dann auch Katwarn zeitweiße überlastet. Das teilten die Katwarn-Verantwortlichen via Twitter mit.

https://twitter.com/katwarn_de/status/756563742301818880

Schuld daran sollen die Vielzahl an Meldungen und eine zeitgleich Unwetter-Warnung gewesen sein, welche die Server in die Knie zwangen. Und das hinterlässt jetzt schon einen faden Beigeschmack. Zum einen ist es wichtig, dass gerade eine solche App in Situationen, in denen das Netz teilweise stark belastet wird, reibungslos funktioniert. Zum anderen stellt sich die Frage, warum eine so wichtige App-Lösung nicht steuerfinanziert und vom Bundesinnenministerium zur Verfügung gestellt bzw. betrieben wird. CombiRisk ist wohl eine Tochter des Frauenhofer Instituts und somit als durchaus seriös einzustufen, das hilft aber auch nicht, wenn man einfach nicht die notwendige Server-Infrastruktur besitzt/mietet, die man in solch einem Fall benötigt.

‎KATWARN
‎KATWARN
Entwickler: CombiRisk GmbH
Preis: Kostenlos

Klingt ein wenig, nach einem Fall von bequemen Outsourcing im Sicherheitsbereich, nach dem Motto: „Dafür gibt’s doch schon ne App, nur eben nicht von uns…“. Ich habe mehrfach versucht, telefonisch jemand von CombiRisk zu erreichen, um Euch weiterführende Infos hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Innenministerium, den Serverkapazitäten und der durchschnittlichen Nutzeranzahl liefern zu können. Leider blieben diese Versuche der Kontaktaufnahme erfolglos.

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