Apple Steuernachzahlung: USA drohen EU mit „Vergeltung“!

Gestern machte die Meldung die Runde, Apple müsse 13 Milliarden an Steuern an Irland nachzahlen, und sorgte für ordentliches Aufsehen in der Finanzwelt. Apple sah sich gezwungen, ein FAQ für seine Investoren zu veröffentlichen und den Vorfall aus ihrer Sicht zu erklären. Dass dieser Vorgang die Grundlage für einen ausufernden Steuerstreit zwischen der EU und den USA sein könnte, ging dabei in der Tech-Welt ein wenig unter.

Eigentlich müsste die USA Druck auf Apple machen

Apple verbucht Gewinne nicht in den USA, wo deren Hauptgeschäftssitz liegt, sondern setzt auf Tochtergesellschaften. Dieses sitzen dann zum Beispiel in Irland und müssen dort nur sehr geringe Steuern zahlen. Statt jetzt Gewinne in den Hauptkonzern fliesen zu lassen, kann man diese auch bei der Tochter „liegen“ lassen und bei Bedarf „abrufen“. Zum Beispiel in dem der Hauptkonzern „Lizenzgebühren“ von der Tochter verlangt. Das sollte jetzt in erster Linie die amerikanischen Steuerbehörden auf den Plan rufen, denn denen entgehen hier Milliarden. Diese haben aber die Füße schön still gehalten, was nicht zuletzt an den vielen Lobbyisten der US-Wirtschaft liegt, die das Geschehen in Washington mit lenken.

Tech-Branche ein Aushängschild der US-Wirtschaft

Die gesamte IT-Branche und insbesondre die Valley-Firmen sind ein Aushängeschild der Amerikaner: „Schau her, wir führen in der digitalen Welt an und setzen hier Maßstäbe. Während Ihr Euch in Deutschland über Industrie 2.0 unterhalten habt, haben wir die digitale Welt verändert!“ Auf diesen Vorsprung ist man stolz und die US-Regierung versucht diesen Firmen keine Steine in den Weg zu legen. Bis hin zu dem Punkt, dass man einfach darüber hinweg sah, dass man hier auf massive Steuereinnahme verzichtet. Eventuell hatten die Amerikaner auch gehofft, dass sie Apple & Co doch irgendwann dazu bringen könnten, ordentlich Steuern zu bezahlen. Seit längerer Zeit ist dort eine Steuerreform im Gespräch, die speziell auch Techfirmen zu Gute kommen soll.

Zwickmühle: Zahlt Apple an EU, geht USA komplett leer aus

Würde Apple jetzt einfach die Strafe an die EU-Kommission zahlen, hätte das weitreichende Folgen. Denn diese Einnahmen könnten dann nicht mehr vom amerikanischen Fiskus geltend gemacht werden. Und das ärgert die Verantwortlichen in Washington so sehr, dass bereits einige Vertreter davon sprechen, dass dies „unabsehbare Folgen“ für die EU haben wird.

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