Dash-Affäre Teil 3: Jetzt ist mal wieder Mutti an allem schuld!

Wir haben Euch ja schon zweimal über die Entwicklungen in der Dash-Affäre berichtet. Apple beschuldigt den Kapeli-Entwickler Bogdan, mit einem zweiten Entwickler-Account seine bisherigen iOS- und macOS-Apps mit Fake-Bewertungen unrechtmäßig gepusht zu haben.

Bogdan, seines Zeichens anscheinend ein noch sehr junger Engländer, behauptet, er hätte nix von einem zweiten Account oder Fake-Bewertungen gewusst. Mittlerweile hat sich die Netzgemeinde des Falls angenommen und unwiderrufliche Beweise vorgelegt, dass Bogdan sehr wohl in direktem Zusammenhang mit dem zweiten Entwickler-Account steht.

Die ominöse „Bekannte“ ist auf einmal die Mutter des Entwicklers?

Diese Beweise (hier geht’s zum ausführlichen Dash-Affäre-Artikel von gestern mit allen Details) sind eigentlich so stichfest, dass es hier nix mehr zu diskutieren gibt. Das sieht aber wohl der Dash-Entwickler anders und entschloss sich, seine neuste Version der Story als ausführlichen Artikel auf iMore zu veröffentlichen.

Darin findet sich jetzt eine neue Version seiner bisherigen Geschichte. Wir erinnern uns: Bogdan gab an, mit seiner Kreditkarte für eine „Freundin“ den Entwickler-Account bezahlt zu haben und dieser auch alte Hardware zum Programmieren zur Verfügung stellte. Nun erklärt der junge Mann, dass es sich bei der Freundin um seine Mutter gehandelt habe.

Denn als er sich entschloss, seine alten Apps nicht mehr weiter zu supporten, weil er sich voll und ganz auf Dash konzentrieren wollte, „reagierte seine Familie nicht begeistert, weil die Apps noch minimale Einnahmen abwürfen“. Also übergab er die Apps und deren Support an seine Mutter.

Die neuste Version wirft noch mehr Fragen auf

Das Ganze führt der Herr dann noch weiter aus, viel Neues gibt es nicht zu berichten. Ein weiteres Mal verzichtet Bogdan darauf, uns die wirklich wichtigen Fragen zu erklären:

  1. Woher stammen jetzt die 1.000 Fake-Bewertungen?
  2. Wenn der Account seiner Mutter gehörte, warum hat sie das gemacht?
  3. Welchen Vorteil hätte ein unbekannter Dritter, Bogdans App-Angebot zu pushen?
  4. Apple hat mehrfach den Zweit-Account (Mutter) angeschrieben und auf die missbräuchliche Nutzung hingewiesen. Warum hat seine Mutter ihm keine der Nachrichten gezeigt? Als App-Entwicklerin müsste ihr die Brisanz dieser Nachricht klar sein.
  5. Die Familie war nicht begeistert, dass er die alten Apps aufgeben wollte. Über was für familiäre Verhältnisse sprechen wir hier?
    Wieso musst der Junge seiner Mutter den Entwickler Account mit seiner Kreditkarte bezahlen? Es ist in England durchaus normal, erst mit der Volljährigkeit ein eigenes Bankkonto zu erhalten (das erklärt Bodgan auch in seinem Artikel). Da er aber eine Kreditkarte besaß, aktuell aber kein eigenes Konto, ist davon auszugehen, dass es sich um eine spezielle Karte handelt, die Eltern für ihre Kinder ausstellen lassen können. Die Karte ist dann aber direkt mit dem Bankkonto der Eltern verbunden.

Diese Fragen sind relevant und müssten mal ausführlich erklärt werden, wenn der Entwickler sich und seinen Namen wieder reinwaschen will. Ansonsten klingt das alle nach einem kleinen Kind, das dabei erwischt wurde, Schokolade aus der Speisekammer zu stibitzen und trotz „Schokogesicht“ behauptet, „ich war‘s nicht!“.

Quelle(n) :
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Kommentare

  1. das Jot antwortet

    Klingt schon alles ziemlich fischig. Aber zu Punkt 3 fällt mir ein: was hindert mich denn daran, einen Entwickleraccount zu eröffnen und massenhaft Fake-Rezensionen für ein Konkurrenzprodukt zu verfassen? Dann schafft Apple mir den Mitbewerber vom Hals…

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