iPhone 6 Plus Touch Disease: Genius-Bar-Mitarbeiter packen aus!

Das sich Apple einer Touch-Disease-Klagewelle konfrontier sieht, haben wir Euch schon vor ein paar Tagen berichtete. Jetzt können wir ein paar neue Details zum Touch Disease berichten. Dabei handelt es sich um einen Display-Defekt, der speziell beim iPhone 6 Plus auftritt.

Quelle: techtimes.com
Quelle: techtimes.com

Ein grauer Balken am oberen Bildschirmrand kündigt den Defekt an, kurze Zeit später reagiert der Touchscreen gar nicht mehr. Betroffene mussten 330 USD zahlen, um ein Refurbished Austauschmodell zu erhalten.

Logicboard verbiegt bei normaler Nutzung

Das Problem tritt anscheinend aus folgenden Grund auf: Jedes Mal wenn Ihr Euer iPhone 6 Plus in die Hosentasche steckt oder aus dieser rauszieht, oder wenn das Teil unsachgemäß herunterfällt, verbiegt sich das verbaute Logicboard jedes Mal um ein winziges Stück.

iPhone 6 Plus Logicboard (Quelle: http://www.extremetech.com)

Tausende Verbiegungen später lösen sich dann die Touch IC Chips auf der Platine und das Display reagiert nicht mehr. Experten gehen davon aus, dass es sich um einen Designfehler handelt, der so auch schon für das Bendgate verantwortlich war, bei dem sich das Gerät verbiegen lies.

Zuerst wurden bei Touch Disease-Defekt das Display getauscht

Motherboard hat mit zwei Apple-Store-Mitarbeitern der Genius Bar gesprochen, die interessantes berichten: Apple wusste schon sehr frühzeitig von dem Defekt. Denn der Konzern legt höchsten Wert auf eine akkurate Dokumentation anfallender Reparaturen oder Garantieansprüche im Store.

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Dazu verwenden die Genies der Genius Bar die Genius Mobile App. In dieser konnte eine Zeitlang der Defekt via Dropdown-Menü mit der Bezeichnung „ Display-> flimmerndes Display“ eingeordnet werden, um eine Reparatur zu veranlassen.

Apple sperrt Reparaturoption ohne Begründung

„Nachdem wir anfangs bei jedem Defekt einfach das Display austauschten und das für die meisten Betroffenen kein großes Problem war, sperrte Apple den Defekt in der App. Diese zeigte nun ein Pop-Up an, dass man einen Display-Austausch ‚gar nicht erst versuchen sollte‘.“, so der Apple Mitarbeiter, der aufgrund seiner Verschwiegenheitserklärung lieber unerkannt bleiben will.

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Im Umkehrschluss könnte man sagen, dass Apple über das Problem der Touch Disease schon recht lange informiert war.

Frust der Betroffenen entlädt sich an der Genius Bar

Auch im hauseigenen Apple Store Newsletter, dem RetailMe, wurden die Mitarbeiter darauf hingewiesen, Modelle mit dem Defekt immer nur komplett auszutauschen. Und das natürlich zum Preis von knapp 330 USD. Klar, dass sich hier einige Betroffene ver-appelt fühlten und ihren Frust bei den Genies abluden.

Das ist wohl auch der Grund, warum der Store-Mitarbeiter mit Motherboard sprach. Er gibt an, dass er schon sehr nervös wird, wenn sich ein Kunde mit einem iPhone 6 Plus Display-Defekt ankündigt.

Quelle: The Office
Quelle: The Office

Der Mitarbeiter beendet das Interview mit der Aussage, dass er sich mittlerweile einen neuen Job suchen würde. Es hatte ihm schlichtweg leidgetan, immer mehr Kunden sagen zu müssen, dass der Defekt nur gegen die Zahlung von 330 USD „behoben“ werden kann.

Dabei handelt es sich ganz eindeutig nicht um einen Bedienungsfehler, sondern um einen Gerätseitigen Defekt, so der zukünftige Ex-Store-Mitarbeiter.

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