iPod-Erfinder Fadell über Entwicklung des ersten iPhone mit Steve Jobs

Im Zuge des zehnjährigen Jubiläums meldet sich nun auch der Godfather des iPod, Tony Fadell, zu Wort und gibt Einblicke in den Entwicklungsprozess des ersten iPhone. In einem BBC Interview gibt dieser ein paar Anekdoten zum Besten, die wir Euch nicht vorenthalten wollen.

iPhone-Prototyp im Flughafen verloren

In einem späten Entwicklungsstadium des iPhone reiste Fadell mit einem Prototyp umher. Während er auf seinen Abflug wartete, stellte er fest, dass er das iPhone verloren hatte. Zwei Stunden suchte dieser das gesamte Flughafen-Areal ab, um das gute Stück wiederzufinden.

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Quelle: Giga.de

Das lag wohl nicht zuletzt an den Worten Jobs, der ihm versichert hatte, jeden, absolut jeden zu feuern, der irgendwas über das geplante iPhone-Projekt verraten würde. Nahe der Verzweiflung seinen Job zu verlieren, fand Fadell das iPhone zwischen zwei Sitzen einer Wartebank.

Click-Wheel Steuerung vom iPod auf dem iPhone?

Wer noch ein etwas älteren iPod besitzt, kennt sicherlich noch diese Click-Wheel-Bedingung. Ebenfalls ein Projekt von Fadell. Anfänglich wollten sie diese Steuerung auch ins iPhone übernehmen.

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iPod mit Click-Wheel (Quelle: apple.com)

Erste Prototypen ähnelten dann aber eher einer digitalen Version eines Wählscheibentelefons als einem futuristischen und neuen Gerät. Zu dieser Zeit werkelte Apple aber auch an einem Touchscreen für das Mac-Line-Up. Und zu der Zeit waren Touchscreens alles andere als üblich oder kostengünstig.

Touchscreen-Prototyp in der Größe einer Tischtennisplatte

Jobs zeigte Fadell stolz den Apple Touchscreen-Prototyp, der die Größe einer Tischtennisplatte hatte und bis dahin nur wenige Mitarbeiter zu Gesicht bekommen hatte. „Diese Touchscreen-Technik will ich auf dem iPod“, soll Jobs zu Fadell gesagt haben. In sechs Monaten wollte Jobs erste Resultate sehen.

Fadell entwickelte Stylus-Eingabe hinter dem Rücken von Jobs

Außerdem verriet der Entwickler, dass er im Zuge des ersten iPhone gemeinsam mit Kollegen an einer Stylus-Einagbe-Option für das Smartphone gewerkelt habe. Und das, ohne das Wissen von Jobs, sprich hinter seinem Rücken. Jobs war überzeugt, dass ein Stylus an einem iPhone nichts verloren hätte, Fadell sah das genau andersrum.

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Quelle: apple.de

Seiner Angabe nach war das zu dieser Zeit ein normales Vorgehen vieler Entwickler und Designer unter Steve Jobs: Wenn man anderer Meinung war als der Chef, bastelte man trotzdem weiter an seinem Projekt. Sollte sich nämlich rausstellen, dass Jobs seine Meinung änderte, und das kam vor, dann hatte man schone etwas Passendes in der Hinterhand. Gleichzeitig zog man dank der Geheimhaltung nicht den Zorn des CEOs auf sich.

Fadell: Schwedischer Smartphonehersteller hat uns ausspioniert

Im Zuge der ersten Entwicklungsschritte reiste Fadell mit Kollegen einmal rund um die Welt, um sich mit anderen Smartphoneherstellern zu treffen und sich deren Fortschritte anzusehen. Ihr Trip führte sie auch nach Schweden. Um genau zu sein, nach Malmö, wo ein bekannter Hersteller seinen Firmensitz hat. Nach den Gesprächen fragten die Apple-Mitarbeiter einen Mitarbeiter des Smartphoneherstellers, wo man jetzt noch schnell was essen könne.

Dieser empfahl ein Restaurant, in das die Apple-Gruppe dann einkehrte. Als diese vom Essen zurück zu ihren Fahrzeugen kamen, war in diese eingebrochen worden und alle persönlichen Sachen inklusive der gesammelten Aufzeichnungen des Trips waren gestohlen worden. Fadell ist bis heute überzeugt, dass es sich um eine sehr perfide Art der Firmen-Spionage gehandelt haben muss.

Fadell verantwortlich für PC-Konnektivität des iPod

Ähnlich wie mit dem Stylus scheint das auch mit der PC-Konnektivität des iPod. Auch hier hatte Fadell bereits an der Umsetzung gearbeitet. Steve Jobs selbst wollte davon zuerst nix wissen.

#01Apple Special Event 2003 Steve Jobs Keynote#01

Fadell fragte ihn daraufhin, was ein Song bei iTunes kosten würde. Jobs antworten 99 Cents. Fadell sagt, dass stimme so nicht. Er koste einen iPod, einen Mac und die 99 Cent für den einzelnen Song. Und das, obwohl wir nur ein Prozent Marktanteile halten. Dieses Argument zog bei Jobs und Fadells Idee wurde umgesetzt.

„Wir haben über Ballmer gelacht!“

Zu guter Letzt geht Fadell noch auf die damalige Reaktion des Microsofts Chefs Ballmer ein, der sich bei der iPhone-Vorstellung das Lachen nicht verkneifen konnte und dem Teil keine rosige Zukunft vorhersagte. Allein die Aussage hätte sie bei Apple zum Lachen gebracht.

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Steve Ballmer, Ex-Microsoft-CEO (Quelle: theverge.com)

Generell habe er unter Jobs gelernt, dass wenn du etwas Neues entwickelst und die Konkurrenz oder die Presse über dich lacht, dann bist du auf dem richtigen Weg! Denn dann hast du wohl einen Nerv getroffen, so Fadell.

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Kommentare

  1. Bla antwortet

    Ähm, „nix“?! Wirklich? Seid ihr 15 oder 16 Jahre alt? Meines Wissens nach schreibt man das so: nichts. Naja.

    Außerdem ist bei dem „denn“ am Anfang des letzten Satzes ein n zu wenig. Danke.

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