Alexa und Siri als Zeugen vor Gericht?

Die Innenminister planen die smarten Sprachassistenten für die Strafverfolgung anzuzapfen. Laut tagesschau.de sollen „Sprachassistenten wie Alexa und Siri sowie internetfähige Fernseher und Kühlschränke [..] eine wichtige Rolle bei Ermittlungen spielen. Die Innenminister planen, digitale Spuren als Beweismittel zuzulassen“. Wer sich ein lauschendes, schlaues Helferlein wie eine Amazon Alexa in Haus hole, gehe natürlich die Gefahr ein, dass mitgehört werde.

Dabei scheint der Vorstoß des schleswig-holsteinischen Innenministers Hans-Joachim Grote (CDU) auf breiter Front von den Ländern unterstützt zu werden, als Begründung wird natürlich die Aufklärung von Kapitalverbrechen und terroristischer Bedrohungslage genannt. Die Verantwortung wird hier an die Bürger weitergereicht, so das CDU-geführte Verbraucherschutzministerium. Die Daten werden automatisch generiert und damit können diese Daten „in ganz vielerlei Hinsicht verwendet und theoretisch auch von Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmt werden“.

Dass gerade Amazon mit Alexa und auch Google mit dem Google Assistant zahlreiche Sprachschnipsel speichert, die dem Nutzer im Zweifel zugeordnet werden können dürfte mittlerweile klar sein. Wie dies jedoch bei Siri funktionieren soll ist uns bislang nicht klar. Apple zum Datenschutz mit Siri:

Siri und die Diktierfunktion verknüpfen diese Daten aber nicht mit deiner Apple ID, sondern über eine zufällig generierte Kennung mit deinem Gerät. [..] Du kannst diese Kennung jederzeit zurücksetzen, indem du Siri und die Diktierfunktion deaktivierst und wieder aktivierst und damit praktisch deine Beziehung zu Siri und zur Diktierfunktion neu beginnst. Wenn du Siri und die Diktierfunktion deaktivierst, löscht Apple die mit deiner Siri Kennung verknüpften Daten und der Lernprozess fängt neu an.

Allerdings werden die Daten von Siri auf dem iPhone und Mac und natürlich (wenngleich auch verschlüsselt) teilweise an Apple gesendet. In wie weit Strafverfolgungsbehörden hier Inhalte abgreifen können ist unklar.

Das Internet der Dinge und Messenger sind in „verschlüsselter Form“ zumindest Teilen der Regierungen von Bund und Ländern ein Dorn im Auge, wie auch heise.de hier gut zusammenfasst.

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