Telekom drosselt Spotify Premium ab 28.04.2016

Telekom drosselt Spotify Premium ab 28.04.2016 1

Netzneutralität, Telekom und Spotify: Wer Spotify Premium über die Deutsche Telekom bucht, der freut sich über unbegrenztes Musik-Streaming über das mobile Internet ohne Anrechnung auf das Datenvolumen des Telekom Tarifs. In Kürze wird die Musik-Flat über Spotify Premium bei der Telekom unter bestimmten Umständen dennoch gedrosselt – oder teilweise sogar komplett unbrauchbar. Sobald das Inklusiv-Volumen des Telekom Handyvertrags aufgebraucht ist und das mobile Surfen mit dem Handy gedrosselt wird ist auch die Musik-Flatrate mit Spotify Premium betroffen.

Hier informieren: Spotify Premium bei Telekom

Telekom Spotify Musik-Flat: „Änderungen bei Music Streaming“

Über einen Blogbeitrag informiert die Deutsche Telekom über die bevorstehende Änderung. Ursprünglich konnten Telekom Kunden, die Spotify Premium direkt über die Telekom gebucht hatten, sich über die unbegrenzte Musik-Flatrate freuen. Das Streamen von Musik über das mobile Telekom Netz wurde auch nach Erreichen bzw. Überschreiten des inkludierten Daten-Volumens nicht gedrosselt. Dies ändert sich nun – laut Deutsche Telekom aufgrund der EU-Verordnung zur Netzneutralität:

Das Inkrafttreten einer neuen EU-Verordnung zur Netzneutralität zum 30. April 2016 kann sich künftig nach Verbrauch Ihres Datenvolumens auch auf die Nutzung von Spotify auswirken. Nach Verbrauch des Inklusiv-Volumens muss auch der Datenverkehr beim Streamen von Musik gedrosselt werden. Wichtig: Auch weiterhin belastet die Nutzung von Spotify Ihr Datenvolumen nicht! Wir setzen die Regelungen der Verordnungen ab dem 28. April 2016 um. Die Beschränkung der Bandbreite auf max. 64 kbit/s im Download und 16 kbit/s im Upload macht Musikhören im mobilen Netz faktisch unmöglich.

Spotify Premium wird weiterhin NICHT auf das Datenvolumen angerechnet

Dennoch wird das Streaming über den Telekom Spotify Premium Musik-Tarif nicht auf das Datenvolumen angerechnet. Lediglich nach Erreichen bzw. Überschreiten des Inklusiv-Volumens ist ab dem 28.04.2016 auch die Spotify Option von der Drossel betroffen. Die Telekom schlägt in diesem Falle unter anderem vor, Spotify Premium „offline“ zu nutzen. Auch das Musik-Streaming im WLAN ist natürlich unbegrenzt weiter möglich.

Alternativ kann natürlich das Datenvolumen des Telekom Tarifs über die Buchung der „SpeedOn Option“ (temporär für jeweiligen Monat) oder – dauerhaft – durch eine Änderung des Tarifs in eine höhere Tarifstufe mit mehr Inklusiv-Volumen aufgestockt werden.

Ganz wichtig: Solange Ihre Downloadgeschwindigkeit nicht gedrosselt wird, können Sie Spotify wie gewohnt nutzen.

Oliver von mobiflip.de spricht uns hier aus der Seele:

Ich begrüße diesen Schritt zu etwas mehr Netzneutralität, wegen mir hätte man die Option ganz verbieten können. […] Es gibt da aber noch eine ganz simple Lösung für die Telekom: Erhöht doch einfach die Geschwindigkeit bei der Drosselung. Oder schafft das Drosseln komplett ab und setzt als erster Netzbetreiber auf richtige Flatrates. Das würden sicher auch eure Kunden begrüßen und ihr würdet viel positive Kritik dafür bekommen.

Allerdings bezweifeln wir stark, dass in Deutschland in absehbarer Zeit „echte Flatrates“ ohne Begrenzung des Datenvolumens umgesetzt werden – weder von der Telekom noch von O2 oder Vodafone. Aber ein bisschen träumen darf man ja…

Quelle(n) :
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Kommentare

  1. Geric antwortet

    Mich ärgert schon lange, dass eine Minderheit von „Netzaktivisten“ an der Netzneutralität aus Zeiten, als das Netz noch eine Spielerei war, festhält und den Politikern den Eindruck vermittelt, dass das im Interesse aller Verbraucher sei.

    Ich brauche unterwegs kein Youtube oder sonst was, ich höre nur gern Musik mit Spotify. Darum reicht mir auch die kleinste Flat, ich bräuchte sogar gar kein mobiles Internet, solang Spotify funktioniert. Für mein Spotify wird ja auch nichts eines anderen Telekom Kunden in der selben LTE Zelle gedrosselt. Alles andere sollte nur mich und meinen Provider was angehen, wie kommt man eigentlich dazu, jedem das ganze www aufs Auge drücken zu wollen, obwohl man es gar nicht braucht, sondern ein einzelner Spezialdienst voll ausreicht?!

    Ich hab im Monat ca 15gb Spotify Verbrauch. Netzneutralität würde für mich meine individuelle Nutzung unmöglich machen bzw definitiv teurer und das seh ich nicht ein.

    Diskriminierungsverbot auf Netzwerkebene – gerne. Wenn ich als mündiger Verbraucher aber mit meinem Provider vereinbaren will, nur eine echte Spotify Flat als integrierter Spezialdienst zu haben und mir das restliche www dabei egal ist, dann sollte das schlicht meine Sache sein. Ich will auch keine „echte Flatrate“ als Alternative.

    Achja, Diskriminierung auf Netzwerkebene verbietet die Richtlinie lustigerweise gerade nicht. Im Peering dürfen Hoster und ISPs und Backbones wie bisher zB extra Gebühren abzocken um dafür schnelleres Peering zu bekommen.

    Nur dem Endkunde darf man nicht mehr frei alles anbieten. Vollkommen auf den Kopf gestellte Prioritäten.

  2. DJHarty antwortet

    Ich wäre froh, wenn die „nur“ auf 128kbit Drosseln würden, dann wäre zumindest Radio oder Musik Streamingdienste unterwegs vernünftig nutzbar.

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