Apple TV: Welches Ziel verfolgt Apple mit der tvOS-App-Fokussierung?

ESPN Präsident John Skipper hat mit dem Wall Street Journal gesprochen und ein paar interessante Insider-Infos rausgehauen. Um genau zu sein, ging es um Apple‘s Bemühungen, Partnerverträge für ihren Apple TV an Land zu ziehen. Nach Skippers Aussage, sei der iKonzern ziemlich frustriert, dass das Projekt einfach nicht vorangeht. ESPN versuche weiterhin mit Apple eine Art Patenschaft auszuarbeiten um Entsprechendes realisieren zu können.

ESPN an Zusammenarbeit „interessiert“

Seiner Meinung nach sei der Apple TV eigentlich eine ideale Möglichkeit, auch ESPN Sportsendungen noch innovativer genießen zu können. Er geht davon aus, dass der iKonzern genau das richtige Angebot bereitstelle, um auch Abo-basierte Sport-Angebote in Zukunft anbieten zu können. Dann folgt das übliche Bla-Bla, dass man an einem gemeinsamen Projekt stark interessiert sei und daran „arbeite“. Skipper erklärt aber in dem Interview auch, dass wir 2016 zwar ein paar neue TV-Streaming-Angebote zu Gesicht bekommen werden, ein Apple-Angebot sei aber nicht darunter. Er geht davon aus, dass Apple das Projekt Serien-/Sport-TV-Streaming-Angebot aktuell auf Eis gelegt habe. Wenn sich der gute Mann da mal nicht täuscht….

Kabel-Provider oder Apple: Wer ist zu gierig?

Aktuell sieht es ja so aus, dass sich gerade die Kabel-Provider nicht auf einen Deal mit Apple einlassen wollen. Insider berichten, dass diese zu gierig seien (oder Apple zu geizig ;-)) und die Preisvorstellungen sich massiv unterscheiden. Dass sich Apple damit jetzt zufrieden gibt, glaube ich ja nicht. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, wird sich aktuell auf das tvOS-Angebot mit den unterschiedlichsten Serienanbietern fokussiert. Es könnte gut sein, dass der iKonzern mit der Fokussierung auf tvOS-Apps ein ganz anderes Ziel verfolgt, als „nur“ das aktuelle App-Angebot zu erweitern.

US-Kabel-TV-Anbieter: Mieser Ruf, schlechter Service und zu teuer (Quelle: SouthPark "Muder Porn" YouTube)
US-Kabel-TV-Anbieter: Mieser Ruf, schlechter Service und zu teuer (Quelle: SouthPark „Murder Porn“ YouTube)

tvOS-Apps: Konkurrenzkampf wird das Geschäft beleben

Nehmen wir als Vergleichs-Beispiel mal YouTube & werbebasierte Musik-TV-Angebote. Anfänglich als Katzenvideo-Plattform belächelt, entwickelte sich das Angebot zu einem ernstzunehmenden Konkurrent für damals noch laufende Musik-Sender im TV. Aber nicht nur bekannte Stars nutzten das Medium, um ihre Inhalte zu verbreiten, sondern auch jeder unbekannte Künstler mit gutem Konzept & Songs hatte die Möglichkeit ein Millionen Publikum zu erreichen und mit den ganz Großen zu konkurrieren. Werbekunden beschränkten sich nicht mehr nur auf die „Großen“, sondern platzierten Ihre Angebote flächendeckender. In der Folge brachen die Einnahmen der Musiksender ein.

Quelle: macrumors Forum
Quelle: macrumors Forum

Und genau so könnte das mit einem XXL-Angebot unterschiedlichster Kabel-Provider-/Serien-Anbieter-Apps laufen: Denn dann müssten sich im tvOS-App-Angebot namhafte Angebote wie das von HBO mit anderen unabhängigen Angeboten (die sicherlich folgen werden) um Kunden streiten. Jetzt bietet Apple den Providern im Vorfeld einfach eine Option an, direkt mit in ein „Apple-Angebot“ einzusteigen und zwar zu Apple‘s Konditionen, um diesen kommenden Konkurrenzkampf umgehen zu können. Anderenfalls kann der iKonzern auch einfach abwarten, bis der Konkurrenzkampf unter den angebotenen Provider-Apps so groß wird, dass diese freiwillig auf eine Kooperation eingehen werden. Nur dann werden die Konditionen wahrscheinlich noch „schlechter“ ausfallen.

Quelle: macrumors via Wall Street Journal

Zurück zur Apple News Übersicht

Leser-Interaktionen

Was Denkst Du?