iOS-Verschlüsselung: Neues iCloud-Backup-Sicherheitskonzept und Hardware-Security-Konzept

Was macht man in einer total verfahrenen Situation, in der sich zwei absolut gegenteilig Meinungen gegenüberstehen und im Clinch liegen? Richtig, man gießt nochmal ordentlich Öl ins Feuer. So ähnlich könnte man die neue Aussage des iKonzerns verstehen, der in Zukunft sein iOS noch besser verschlüsseln will.

Ohne Passcode des Nutzers auch kein Zugang für den iKonzern

Einen Bericht der NY Times und Financial Times zufolge werkeln die Apple-Entwickler bereits fieberhaft an neuen Verschlüsselungsmethoden für das iCloud-Backup und der iOS-Technik. Und zwar in die Richtung, dass Apple tatsächlich überhaupt nicht mehr in der Lage wäre, ein iPhone zu hacken. Sollte es dann erneut dazu aufgefordert werden, könnte sich der iKonzern darauf berufen, dass sie diese Möglichkeit komplett eliminiert haben.

Bildquelle: Denver Post by Adam Zyglis, The Buffalo News
Bildquelle: Denver Post by Adam Zyglis, The Buffalo News

iCloud-Backup soll Sicherheitslücke schließen, die das FBI bis dato nutzte

Auf der einen Seite würde dies eine Aufforderung wie die im San Bernardino-Case absolut ins Leere verlaufen lassen. Außerdem will Apple wohl auch die vorhandene Sicherheitslücke schließen, mit der das FBI aktuell noch in der Lage ist, iClouds relativ schnell zu knacken. Aktuell läuft das noch so ab, dass die iCloud-Backups mit einem Spezial-Key verschlüsselt werden. Dieser Key liegt aber noch bei Apple. Und das ist das Problem an der Sache, denn so wird man diesen Key immer wieder anfordern, wenn es ein neues iPhone zu knacken gibt. Dem Bericht zufolge arbeitet Apple nun an einer neuen Backup-Strategie, bei der die Keys direkt auf dem iPhone des Nutzers gespeichert werden. So wären dem iKonzern die Hände gebunden, bei der Entschlüsselung helfen zu können. Wo kein Key, da keine Entschlüsselung. Wie das in der Realität dann aussieht, lässt sich noch nicht sagen. Speziell für den Fall, dass man sein Passwort vergisst, muss es ja noch eine  Option geben, an die gespeicherten Daten zu kommen.

Bildquelle: Denver Post by Mike Luckovich, Atlanta Journal-Constitution
Bildquelle: Denver Post by Mike Luckovich, Atlanta Journal-Constitution

Hardware-Verschlüsselung: Ohne Passcode kein Firmware-Flash

Die NY Times weißen darauf hin, dass ein entsprechendes Vorgehen aber wohl in erster Line zukünftigen iDevices zugutekommen würde. Denn bei diesen will Apple neben der neuen Backup-Sicherheit auch auf eine neue Art der Hardware-Verschlüsselung setzen. Apple verfolgt hier das Konzept, dass nicht mal der iKonzern selbst Zugang zu einem iPhone erhält, wenn dies der Nutzer nicht genehmigt. Eine Option, die hier wohl diskutiert wird ist, dass sich der Systemspeicher automatisch löscht, wenn neue Firmware installiert wird und gleichzeitig kein gültiger Passcode vom Nutzer eingegeben wird. Dann könnte Apple ein kaputtes iDevice zur Reparatur immer noch flashen, benötigt dafür aber immer das Zutun des Besitzer, in dem dieser sich mit seinem Passcode verifiziert und den Flash genehmigt. Ein Flash ohne diese Eingabe würde das iPhone komplett löschen.

Cook: „Ich bringe den Fall vor den Supreme Court!“

Bis morgen muss sich Apple zu der FBI-Forderung offiziell beim Gericht äußern. Cook kündigte an, er gehe den „Weg bis zum Supreme Court“ in diesem außergewöhnlichen Präzedenzfall. Das letzte Wort ist hier sicherlich noch nicht gesprochen. Und für die US-Justiz könnte es sich bei dem Milliardenschweren iKonzern mal um einen ebenwürdigen Gegner handeln, dessen Topanwälte nichts unversucht lassen werden. Ich persönlich glaube ja nach wie vor, dass sich das FBI mit der Schaffung dieses Präzedenzfalles keinen Gefallen getan hat. Noch weniger damit, den Vorgang in breiter Öffentlichkeit auszutragen.

Quelle: 9to5mac

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