Apple, Google & Co: Verschlüsselungsgesetz würde US-Wirtschaft massiv schaden

Eine ganze Reihe Tech-Unternehmen haben sich zusammengeschlossen und gemeinsam einen offenen Brief an den US-Kongress geschrieben. In diesem Schreiben gingen die Tech-Größen nochmal explizit auf das geplante Verschlüsselungsgesetz ein, dass aktuell im US-Kongress behandelt wird. Neben Apple unterstützen aktuell Microsoft, Google, Facebook, Dropbox und Twitter den Vorstoß.

Verschlüsselungsgesetz gefährdet Privatsphäre und US-Wirtschaft

In dem Brief bewerten diese den Gesetzesvorschlag des US-Kongress zwar als „gut-gemeint“, in der Praxis sei dieser aber nicht durchführbar. Die Tech-Firmen nennen dafür zwei gute Gründe. Zum einen würde eine schwächere Verschlüsselung die US-Wirtschaft gefährden, da kriminelle Hacker so viel leichter wirtschaftliche Schäden an hiesigen Unternehmen verursachen könnten. Zum anderen würde natürlich der Privatsphäre-Aspekt des US-Bürger gefährdet werden, da Hacker so auch leichter Zugriff auf persönliche Daten erlangen könnten.

Kluger Schachzug, die „Wirtschafts-Karte“ auszuspielen

Sollte ein entsprechendes Gesetz in Kraft treten, könnten sich viele Kunden von US-Firmen abwenden und auf ausländische Tech-Firmen setzen, die sich nicht an entsprechende Gesetze halten müssten. Ein geschickter Schachzug, sich nicht nur auf den Privatsphäre-Aspekt zu stützen, denn in diesem Punkt sind sich die meisten Senatoren sowieso uneinig, sondern auch noch die Wirtschafts-Karte auszuspielen. Hier trifft man die Senatoren direkt an einem empfindlichem Punkt, agieren doch im Hintergrund der Senatoren und Kongressabgeordneten eine ganze Reihe Lobbyisten aus der US-Wirtschaft, die eine Abwanderung des Tech-Sektors in andere Länder sicherlich nicht abfeiern würden.

Trump & Clinton könnten das Gesetz beide verabschieden

Auch wenn das Gesetz noch einen langen Weg vor sich hat und erst nach der Präsidentschaftswahl im Weißen Haus landen wird, ist es sicherlich sinnvoll, dass Apple hier schon mal „vorbaut“. Den beiden potenziellen Präsidenten Clinton & Trump wäre eine Genehmigung durchaus zuzutrauen. Beide lieferten im Wahlkampf Aussagen zu Apple oder der Verschlüsselungsdebatte, die tief blicken lassen, wieviel Fachkenntnisse hier tatsächlich vorhanden sind.

Clinton E-Mail-Affäre (Bildquelle: frugal-cafe.com)
Clinton E-Mail-Affäre (Bildquelle: frugal-cafe.com)

Frau Clinton nutzte in der Vergangenheit ihren privaten E-Mail-Account, um darüber politisch-brisante Themen zu „diskutieren“ und auf die Frage, wo sie in der Verschlüsselungsdebatte stehe, konnte sie keine Stellung beziehen. Trump polterte schon frühzeitig, wie er „Apple an der kurzen Leine halten würde und Cook zwingen […] Apple-Geräte ab sofort nur noch in den USA produzieren zu lassen!“ In dem Sinne: Make America great again…aber bitte ohne Verschlüsselungsgesetz. Denn einmal verabschiedet, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die Herrschaften in Brüssel auf ähnliche Ideen kommen werden.

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