Touch-ID: FBI darf Beschuldigte zwingen iPhone zu entsperren

Zum ersten Mal in der Geschichte der US-Justiz  wurde eine iPhone-Besitzerin mit einem richterlichen Beschluss dazu gezwungen, ihr iDevice über die Touch-ID zu entsperren. Einem Bericht der LA Times zufolge wurde ein richterlicher Beschluss ausgestellt, der einer festgenommenen Verdächtigen bescheinigte, sie müsse ihr iPhone im Beisein der FBI-Beamte entsperren, in dem sie ihren Finger auf den Sensor legt.

5th Amendement schützt auch das Herausgeben von Passwörtern – nicht aber von Fingerabdrücken

Das Interessante an der Sache ist, dass in den USA Passcodes über das 5th Amendement geschützt sind, welches stark vereinfacht regelt, dass man sich nicht selbst belasten muss bzw. zu seiner Überführung beihelfen muss. Das heißt, der Beschuldigte muss dem FBI nicht seine Passwörter aushändigen, um diesen die Ermittlungsarbeit zu vereinfachen. Fingerabdrucksensoren und zugehörige Fingerabdrücke werden vom dem Zusatz nicht geschützt. Das Gesetz wurde zu einem Zeitpunkt erlassen, zu dem biometrische Zugangsdaten noch Si-Fi-Filmen vorbehalten waren.

Gesetze müssen neuen biometrischen Sicherheitskonzepten angepasst werden

Fingerabdrücke gelten in den USA genau wie hierzulande als physikalische Beweisstücke, auf die Ermittler auch ohne Durchsuchungsbeschluss zugreifen dürfen. Außerdem muss ein Verdächtiger seine Fingerabdrücke registrieren lassen, dagegen wehren kann man sich nicht. Viele Justizexperten gehen davon aus, dass das Gesetz zeitnah angepasst werden muss, da ein Fingerabdruck heute jedes Passwort oder Passcode ersetzen kann.

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