Logitech Harmony Elite Test: Mehr als „nur“ eine Fernbedienung

In Zeiten, in denen man den Fernseher auch über iPhone Apps umschalten kann, die die Fernbedienungen ersetzen, sind Multifunktions-Fernbedienungen eigentlich nicht mehr zwingend notwendig. Es gibt aber schon noch ein paar Einsatzgebiete, in denen die Geräte Sinn machen. Ich hab mir daher mal die Logitech Harmony Elite etwas genauer angeschaut und einem Praxistest unterzogen.

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Logitech Harmony Elite Test

Box-Inhalt: Basis-Station, Docking-Station, Fernbedienung, IR-Module & Netzstecker

Im Lieferumfang sind die Logitech Harmony Elite, eine Logitech Harmony Hub Basisstation, Netzkabel sowie zusätzliche Infrarot-Empfänger, die per Kabel an der Basis angeschlossen werden können. Eingerichtet wird das Ganze über die zugehörige iOS-App.

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Die Fernbedienung selbst erstrahlt im schwarzen Design, die obere Hälfte besteht aus einem Touchscreen, die unter Hälfte aus klassischen Tasten. Eine Docking-Station für die Fernbedienung rundet das Gesamtpaket ab.

Pluspunkt: Selbst-erklärende und extrem einfache Installation

Die Logitech Harmony Elite ersetzt erstmal Eure bisherige Fernbedienung am Fernseher oder der Stereoanlage, falls Ihr da noch so ein Teil verwendet. Zusätzlich kann man in der Fernbedienung spezielle Aktionen abspeichern, die sich dann via Touchscreen-Anzeige auf der Fernbedienung oder via IFTTT-Anbindung steuern lassen.

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Nach dem Einschalten startet ein selbst-erklärender Installationsprozess. Die App fragt nach und nach Eure Geräte ab und wenn diese in der Datenbank von Logitech gefunden werden, kann das Gerät ab sofort mit der Remote von Logitech bedient werden.

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iOS Harmony App: Eine der besten Fernbedienungs-Apps unserer Zeit

Alternativ findet man in der App ein komplettes Fernbedienungs-Interface des Fernsehers und kann diesen auch bequem mit dem iPhone umschalten. Verglichen mit der kostenlosen LG Remote App ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hier ist jede Funktion schon übersichtlich beschriftet.

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Smart TV wird sofort erkannt – Robovac muss manuell eingerichtet werden

Im Test kann der Smart TV von LG problemlos eingebunden werden, die Einbindung des Robovac war da schon etwas komplexer. Hier wurde nur das Vorgängermodell gefunden. In dem Fall kann man aber ein Gerät „dazu programmieren“ in dem man die Originalfernbedienung des Robovac an die Basis hält und diese dann nach und nach die Befehle „erlernt“. Die App fordert einen auf, bestimmte Tasten an der Original-Fernbedienung zu drücken und die Basis „lernt“ diese.

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Danach konnte auch der Staubsauger gesteuert werden. Bei einer billigen LED-Leiste sind wir identisch vorgehangen, hier hatten wir aber dann das Problem, dass die Power-Funktion der LED via Harmony geschaltet, zuerst auch den TV ausschaltete. Das heißt, hier ist war etwas Bastelarbeit gefragt, andere Kanäle auszuprobieren usw…nun klappt es.

Hochwertige Haptik & beleuchteter Touchscreen

Im direkten Vergleich mit meiner Magic Remote liegt die Logitech Harmony Elite viel schwerer in der Hand. Man hat das Gefühl, ein hochwertiges Produkt und keinen Plastikschrott in den Händen zu halten. Die Tasten sind griffig, der farbige & beleuchtete Touchscreen reagiert schnell, alles sehr innovativ.

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Ob der Touchscreen auch für Menschen mit Sehbehinderung groß genug ist, kann ich nicht sagen, eine etwa größeren Screen hätte mir aber persönlich auch mehr zu gesagt.

Beim Umschalten merkt man im Vergleich zur Magic Remote keine Verzögerung. Wer wirklich viel und schnell zappt (ich nutzt dafür ein Scroll-Rad an meiner Magic Remote), muss hier auch mit der Harmony keine Abstriche machen.

Harmony individuell einrichten: Für jeden Anwender die passende Aktion

Was mir richtig gut gefallen hat, war die Möglichkeit, Aktionen zu programmieren, ähnlich wie man das von Makros am PC oder Mac kennt. Ihr nennt die Funktion zum Beispiel „Fernsehen“. Dann fragt die Logitech Harmony Elite, welches Gerät angesteuert werden soll. Hier wählt man jetzt den TV. Danach fragt die App, welcher Eingang genutzt werden soll. In unserem Fall Kabel. Danach erscheint auf dem Touchscreen unter Aktionen die Aktion „Fernsehen“.

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Mit einem Klick darauf, schaltet diese den TV an und wechselt in den gewünschten Kanal. Dieses Spiel könnte man jetzt noch verfeinern und eine Aktion mit „Fernsehen ARD“ anlegen, usw. Wer sich hier etwas Zeit nimmt, kann Oma so eine voll-automatische TV-Fernbedienung zusammenstellen, die sich selbst-erklärt. Sieht auch schicker aus, als diese mit Klebeband „verklebten“ Fernbedienungen, bei denen man bestimmte Tasten abklebt, damit Oma nicht versehentlich den Selbstzerstörungsmodus aktiviert.

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Ergänzt Smart-Home-System um Einbindung „alter“ Infrarot-Technik

Ich habe die Logitech Harmony Elite mit Alexa Echo Dot und IFTTT verbunden. So lässt sich dann der TV via Sprachbefehl starten und auch wieder ausschalten. (Das hätte man mit einem programmierbaren Infrarot-W-Lan-Modul auch günstiger anstellen können, sicherlich aber nicht so komfortabel einrichten).

Das Gleiche gilt für den Robovac. So lässt er sich dann nämlich via App starten (Automatik-Modus). Sehr nice. Die zusätzlichen IR-Module besitzen einen Klinken-Stecker (3,5).

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Das heißt, man kann diese auch verlängern und so (theoretisch) auch in einen anderen Raum verlegen. Ich hab einen kleinen Kabeldurchbruch zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer. So hab ich einen der IR-Sender ins Schlafzimmer verlegen können und so auch den TV vor dem Bett ansteuern. Wenn ich nachts von der Couch im Wohnzimmer aufstehe, wird mit einer Aktion das Licht gedimmt und kurze Zeit später abgeschaltet, der TV im Wohnzimmer ausgeschaltet und der TV im Schlafzimmer inkl. Nachttischlampe eingeschaltet.

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Wer großen Wert auf ein puristisches Design legt, verbaut die Station hinter dem TV oder TV-Rack und verlegt einen der Sender unsichtbar neben dem TV. Die Fernbedienung selbst besitzt übrigens auf der Rück- und Oberseite ebenfalls zwei IR-Sender. Steht diese in der Docking-Station, kann diese also auch als zusätzlicher „Sender“ in einem anderen Raum genutzt werden.

Für wen lohnt sich die Anschaffung?

Ich hab Euch ja erklärt, für welche Automatisierungen ich das Gerät nutze. Primär, um auch den TV und den Staubsauger-Roboter via IR einschalten zu können. Das kann eine iPhone App nämlich nicht, da kein IR-Sender im Gerät verbaut. So komfortabel, wie mit dem Harmony-System lässt sich so was wohl kaum einrichten.

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Auch die Möglichkeit, für weniger Technik-affine Familienmitglieder, eine selbst-erklärende Fernbedienung mit wichtigen Aktionen zu programmieren, finde ich sehr gut. Mit etwas Kreativität und Aufwand kann man damit auch viele Dinge automatisieren. So lasse ich auf Sprachbefehl zwischen Chromecast- (HDMI 2) und Playstation-Eingang (HDMI 1) wechseln.

Fazit: Hochwertige Universal-Fernbedienung mit vielen Zusatzfunktionen

Was mir besonders gut gefallen hat, ist diese extrem einfache und selbst-erklärende Einrichtung und Installation. Läuft alles über die App ab. Alternativ kann man das auch am PC oder Mac machen (Bei der Einrichtung wird ein Logitech-Konto angelegt, auf das man auch via Internetbrowser zugreifen kann), dort geht das Ganze etwa schneller vonstatten. Endlich lassen sich jetzt auch die letzten Infrarot-Überbleibsel der Steinzeit via Sprachbefehl einbinden. Mit etwas Aufwand und IFTTT lassen sich hier doch recht kreative Lösungen im smarten Zuhause zusammenstellen.

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Wenn Ihr also auf der Suche nach einer neuen Fernbedienung seid, dann solltet Ihr Euch die Logitech Harmony Elite mal etwas genauer anschauen. Auch die App-Lösung des Systems setzt Maßstäbe. Ich habe schon viele kostenlose Fernbedienungs-Apps (Android) getestet, diese gehört sicherlich zu den umfangreichsten und intuitivsten.  Schwachstellen gab es im Langzeittest nicht. Ich habe das System jetzt seit gut drei Wochen im Einsatz.

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Am ersten Tag nach der Einrichtung funktionierte die IFTTT-Anbindung noch nicht so richtig, aus irgendeinem Grund, hat sich das Problem „von selbst eliminiert“ und seitdem gibt es hier keine Probleme. Auch weniger technik-affine Menschen werden mit der Einrichtung zurechtkommen.

Logitech hat sich hier viel Mühe bei einer selbst-erklärenden Einrichtung & Bedienung gegeben. Wer sich also über den Preis des umfangreichen Sets Gedanken macht, allein die selbst-erklärende Einrichtung sollte einem ein paar Euro mehr Wert sein.

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