Tim Cook: „Ihr Deutschen könnt richtig stolz auf Euch sein!“

Carsten Knopp von der FAZ hatte die Möglichkeit, Apple CEO Tim Cook zu interviewen.

In dem recht umfangreichen Gespräch äußert sich Tim Cook zu Deutschland, deutscher Ingenieurskunst, neuen Arbeitsplätze, Apple als Arbeitgeber und zum Thema Steuern.

Tim Cook: „Deutsche Ingenieurskunst weltweit führend & einmalig!“

Zu Beginn des Gespräches lobt Cook das handwerkliche Können und die Präzision deutscher Ingenieurskunst. Er ist der Meinung, dass es kein anderes Land gebe, das entsprechende Fähigkeiten offerieren würde. Daher arbeitet Apple auch sehr eng mit einer Vielzahl deutscher Unternehmen zusammen. Und auch im neuen Apple Park kam deutsche Ingenieursarbeit zum Tragen.

Schließlich schauen die Mitarbeiter jeden neuen Tag durch Fensterscheiben, die von einer deutschen Firma produziert wurden. Tim Cook ist der Meinung, dass Deutschland auf die genannten Eigenschaften extrem stolz sein kann. Außerdem geht er davon aus, dass Deutschland den Anschluss an die Digitalisierung sicher nicht verschlafen werde und dass die Unternehmen hier schon einiges im Verborgenen treiben würden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Apple ist mehr als nur ein Arbeitgeber

Auf die Frage, ob Apple seinen selbst gesteckten Vorgaben, nicht nur ein Technologiekonzern zu sein, sondern „der Menschheit dienen zu wollen“, wirklich gerecht werde, antwortet Cook: Er sieht Apple viel mehr als eine Firma, die nur Produkte verkauft. Denn sie stellen Produkte her, die des Lebens von Menschen bereichern und die Welt insgesamt verändern können. Apple hat allein in Europa mehr als 1,6 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Dabei handelt es sich um fest-angestellte Mitarbeiter in Niederlassungen oder Stores aber auch um eine Vielzahl Entwickler, die mit ihren eigenen App-Entwicklungen ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Tim Cook bezeichnet Apple als eine Art Jobmotor, der aber nicht nur Arbeitsplätze schaffen will, sondern auch bei der Bildung der Kleinsten ansetzen möchte. Daher wurde die spezielle Programmiersprache Swift so angepasst, dass sie auch schon in den ersten Jahrgängen von Grundschulen gelehrt werden kann. Das entsprechende Pilotprojekt läuft in den USA mit extrem hohen Erfolg und soll zeitnah weltweit adaptiert werden.

Cook: Wir sin der weltweit größte Steuerzahler!

Auf die Frage, was er von den aktuellen Steuer- Vermeidungsvorwürfen in der EU hält, antwortete Cook, dass sich Apple immer an alle zuständigen Gesetze halten würde. Das Gesetz besagt eben, dass dort Steuern gezahlt werden, wo der Wert geschaffen wird und daher zahlt Apple seinen Großteil Steuern auch in den USA. Tim Cook hofft weiterhin, dass die EU und die USA ihre Steuermodelle modernen Technologiekonzernen anpassen.

Aktuelle Steuermodelle seien nicht mehr zeitgemäß und das würde sich allein beim Prinzip der Wertschöpfungsbesteuerung zeigen. Wenn ein Unternehmen seine Dienste online, also weltweit anbietet, lässt sich eigentlich schwer feststellen, wo genau die Wertschöpfung stattgefunden hat. Auf den Servern, die in den USA stehen, bei den Sachbearbeitern des Call Centers in Indonesien oder beim Endkunden, dessen Computer zum Beispiel in Deutschland steht.

Apple ist aktuell der größte Steuerzahler weltweit, so Tim Cook. Sie sind der größte Steuerzahler in den USA und der größte Steuerzahler in Irland. Daher versucht Apple eine umfassende internationale Steuerreform zu forcieren, die den Gegebenheiten moderner Technologiekonzerne eher entspricht.

Zum Abschluss des Gesprächs verspricht Cook, dass das iPhone X ein Erfolg werden würde und bereits jetzt mit Technik aufwartet, die die nächsten zehn Jahre Maßstäbe setzen wird. Außerdem erklärt er, dass Apple weiterhin ganz großes Potenzial im Thema Augmented Reality sieht und wir uns auch hier auf neue Innovationen freuen dürfen. Das komplette Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung findet Ihr unter diesem Link hier.

Quelle(n) :
Zurück zur Apple News Übersicht

Leser-Interaktionen

Was Denkst Du?