Apple: vier „unmoralische“ Fragen an Länder & Regierungen!

Apple Fragen: Warum sich Frank Plasberg nicht über sein neues iPhone X freut, haben wir Euch bereits ausführlich berichtet.

Denn im gestrigen Politiktalk der ARD ging es um das Thema Steuervermeidung von Großkonzernen. Natürlich haben sich die anwesenden Gäste mal wieder so richtig schön an Apple abgearbeitet.

Apple Fragen wirklich unmoralisch oder unseriös?

Im Zuge des Gesprächs verlas einer der Journalisten vier Fragen, die eine Anwaltskanzlei an Staaten und Länder stellt, wenn Apple sich überlegt dort einen Firmensitz zu eröffnen. Folgende Fragen werden von Apple abgefragt:

  • Können Sie uns garantieren, dass hier keine Steuern bezahlt werden müssen?
  • Welche Informationen (Bilanz, Geschäftsberichte, …) sind öffentlich einsehbar?
  • Können sich die aktuellen Gesetze unvorteilhaft ändern?
  • Gibt es in dem Land eine Opposition, welche die Regierung ersetzen könnte?

Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass diese Fragen heute dafür gesorgt haben, das so gut wie jedes größere Blatt und Onlinemedium sich über dieses Geschäftsgebaren echauffiert und darüber berichtete.

Persönlich kann ich die Aufregung jetzt nicht so ganz verstehen. Ich gehe davon aus, dass so gut wie jedes Großunternehmen eine entsprechende Kanzlei vorschickt, um spezielle Konditionen in einem Land vor einer Standorterschließung zu prüfen.

Das Dilemma mit dem unmoralischem Angebot!

Kein Land der Welt wäre gezwungen, auf solche Fragen zu antworten bzw. sehe ich auch kein Problem Apple zu antworten: „Ja, hier müssen Steuern bezahlt werden! Ja, die Bilanzen müssen veröffentlicht werden! Ja, Gesetze können sich zugunsten der Bürger und zu Ungunsten von Firmen verändern und sicherlich gibt es auch in unserem Land eine Opposition, die jederzeit die Regierung ersetzen kann.“

An sich kein Problem. Vielleicht liegt das Problem viel eher auf Seiten der Länder und deren Politiker, die dann bereit sind auf entsprechende Fragen zu antworten: „Ja klar, bei uns müsst Ihr keine Steuern zahlen & Eure Bilanzen nicht veröffentlichen. Opposition? LoL! Die hält unsere Regime schön in Schach, da müsst Ihr Euch keine Gedanken machen. Gesetze werden hier wenn überhaupt zugunsten von Firmen verändert und nicht zugunsten von Bürgern!“

So ein Angebot muss man ja nicht annehmen…

Versteht mich nicht falsch, ich bin der Meinung, dass jede Firma und jede Privatperson die Steuern bezahlen muss, die anfallen. Jetzt ist es einfach so, dass Apple einer der weltweit größten Steuerzahler ist. Und dass diese Steuervermeidungstricks nutzen bzw. dass bestimmte Länder dazu bereit sind ihre Gesetze und Steuervorgaben so anzupassen, dass Apple hier kaum Steuern zahlen muss, ist ja nicht das Problem von Apple.

Also statt sich hier auf Konzerne einzuschließen, die gesetzliche Lücken ausnutzen, sollten sich vielleicht eher mal die Politiker zusammensetzen und schauen, ob sie eine gemeinsame weltweite Lösung finden können.

Zurück zur Apple News Übersicht

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Birne antwortet

    langsam wird es wirklich Zeit, sich mal einige Jahre von den Apple-Produkte zu entfernen. Die glauben schon in jeder Hinsicht machen zu können was sie wollen :-(

Was Denkst Du?