Apple vs. FBI-Hintergrund: Streit baute sich über Jahre auf

Um Euch die Wartezeit auf das heutige Event etwas zu verkürzen, bei dem das neuen iPhone SE und iPad Pro vorgestellt werden, liefern wir Euch einen interessanten Artikel rund um die Vorgeschichte des Apple vs. FBI Cases. Denn wie es scheint, baute sich der nun eskalierende Streit über mehrere Jahre hinweg auf.

Verschlüsselte iMessage & FaceTime sorgen für Unmut beim FBI

Bereits vor fünf Jahren hatte sich die US-Justizbehörde über Apples Verschlüsselungstechniken beklagt. Neben FaceTime führten die Strafverfolgungsbehörden hier auch iMessage auf. Denn mit der Einführung der verschlüsselten Kommunikationslösungen war dem FBI wohl schon damals klar, in welche Richtung Apples neues „Privatsphäre“-Vorhaben gehen würde. Und das sorgte bei den Justizbehörden für Beunruhigung.

Snowden-Enthüllungen stoppen Gesetzesvorschlag zur Smartphone-Dauer-Überwachung

Zu dieser Zeit hatte das FBI damit begonnen, das Weiße Haus davon zu überzeugen, neue Gesetze zur Smartphone-Dauerüberwachung zu ermöglichen. Kurz vor Fertigstellung der neuen Gesetze wurde das Vorhaben wegen der stattfindenden Snowden-Enthüllungen gestoppt. Aufgrund des öffentlichen Drucks hatten die Justizbehörden von weiteren Versuchen abgesehen, entsprechende Gesetze zu realisieren. Wenn man den Shitstorm bedenkt, der damals berechtig auf NSA & FBI einstürzte, auch irgendwie verständlich.

iOS 8: Apple stellt FBI Preview-Version zur Verfügung – FBI „geschockt“

Kurz vor der Fertigstellung von iOS 8 hatte Apple eine Preview-Version des neuen iOS an das FBI geschickt, um diesen „zu zeigen“, wie in Zukunft bei der Beweissicherung vorgegangen werden müsste. Dabei wurde den FBI-Informatikern schnell klar, dass Apple einen wichtigen Access Point geschlossen hatte, den FBI & NSA bis dato genutzt hatten. Ein Auslesen der persönlichen Daten wie Bildern, Textnachrichten, Memos oder Notizen war nun nicht mehr möglich. Insider berichteten, dass viele FBI-Mitarbeiter deutlich „geschockt“ reagiert hätten.

Falsch interpretierte Rückendeckung des Weißen Hauses

Zu dieser Zeit ging Apple aber davon aus, dass das Weiße Haus ihr Privatsphäre-Vorhaben unterstützen würde. Denn im Vorfeld hatte die chinesische Regierung auf Apple Druck ausgeübt, dass sie „dringend eine Backdoor im iOS benötigen würden“. Und bezüglich dieses Begehren hatte das Weiße Haus bisher Apple den Rücken gestärkt. Apple ging davon aus, dass Weiße Haus würde ihr Verschlüsselungskonzept unterstützen, den Regierungs-Verantwortlichen ging es hier wohl eher um machtpolitische Interessen.

Verständlich, dass die iKonzern-Verantwortlichen mit der Eröffnung des FBI vs. Apple Cases erstaunt reagiert hatten, um es vorsichtig auszudrücken. Was nun folgt, haben wir Euch in unendlich vielen Apple. Vs FBI-Artikeln geschildert. Der Ausgang des Präzedenzfalles ist nach wie vor offen. Morgen steht die nächste Kongress-Anhörung an.

Leider hat man aktuell das Gefühl, dass viele Nutzer die Snowden-Enthüllungen einfach vergessen bzw. sich mit der Dauer-Überwachung einfach abgefunden haben. Verständlich, dass das FBI nun bei nachlassendem Interesse der Bürger einen weiteren Versuch unternimmt, diesen 24/7 überwachen zu können.

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