iPhone 11 (Pro): fehlt Apple die Innovation? NEIN!

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Die Apple Vorstellung von iPhone 11, iPhone 11 Pro und Pro Max haben gemischte Gefühle hinterlassen und die Frage, ob und vor allem welches neue iPhone dieses Jahr bestellt werden möchte ist nicht ganz einfach zu beantworten.

Für Apple sind die Zielgruppen für das jeweilige iPhone klar gesteckt: das iPhone 11 wird ganz klar in den nächsten 12 Monaten das meistverkaufte iPhone sein. Das ist bereits optisch erkennbar – viele bunte, hübsche Farben – eben genau für die Käufergruppe, die zwar Wert auf ein „aktuelles Apple Smartphone“ legt, die technischen Details aber nebensächlich sind. Der Preis von 799 Euro ist zwar nicht günstig, lässt sich aber mit einem passenden Tarifbundle von iPhone 11 plus Vertrag sicherlich schönrechnen und auf günstige Monatsraten herunterbrechen.

Die Zielgruppe des iPhone 11 Pro ist ganz klar eine andere: auch wenn sich die meisten Hardware-Komponenten zwischen iPhone 11 und iPhone 11 Pro nur marginal unterscheiden, die zusätzliche Kamera mit Tele-Objektiv sowie das Super Retina XDR Display umrahmt von Edelstahl und Glas zielen auf eine zahlungskräftige Kundschaft ab, die technisch nicht die „zweite Geige“ in der Hosentasche tragen möchte. Das lässt sich Apple aber auch teuer bezahlen – 1149 Euro kostet das kleinste Modell des iPhone 11 Pro.

„By innovation only“ war der Leitspruch des Apple Events, dennoch ist auf dem Smartphone-Markt 2019 mehr Evolution und Iteration als Innovation zu finden. Dennoch ist die Frage doch eigentlich, wie Innovation definiert ist? Ist Innovation die Umsetzung einer nicht bis zum Ende gedachten Idee? Sicherlich ist Apple in den letzten Jahren nicht unbedingt dafür bekannt, besonders „experimentierfreudig“ zu sein und unfertige Technologien in die Geräte zu packen. Wenn Apple sich aber entschließt, ein Feature in ein Produkt zu integrieren, dann wird es (meistens) richtig gemacht.

Nehmen wir zum Beispiel die biometrischen Entsperrmechanismen für das iPhone: sowohl Touch ID als auch Face ID sind der Konkurrenz in Hinsicht auf Zuverlässigkeit um Meilen voraus. Im Gegensatz dazu ist der Iris-Scanner die einige Hersteller integrierten zwar eine tolle „neue, innovative Funktion“, allerdings zeigt die Realität, dass eben diese Funktion und Umsetzung nicht zu Ende gedacht wurde. Die Frage ist doch eher: wünscht man sich als Kunde Features im Smartphone, die noch nicht ausgereift sind? Oder folgt man den Weg, den Apple einschlägt, und darf sich über eine handfeste, durchdachte Umsetzung eines solchen Features freuen?

Viele bemängeln beim neuen iPhone 11 (Pro) das nahezu identische Design zum Vorgänger. Doch ist eine neue iPhone Hülle wirklich Innovation? Oder ist Innovation nicht vielmehr eine Triple-Kamera, die gleichzeitig Bilder macht um ein perfektes Foto zusammenzurechnen? Ist es nicht eher Innovation, dass Apple mit dem A13 Bionic einen neuen iPhone Prozessor entwickelt hat, der noch energieeffizienter und dennoch leistungsfähiger ist, wie der Vorgänger? Ist es nicht Innovation, dass Apple einen Ultra-Breitband-Chip zum zielgerichteten Airdropping (und zukünftig auch noch zum Dinge-Finden) in das iPhone integriert hat?

Sicherlich darf Apple auch Kritik einstecken: vieles beim neuen iPhone 11 wird auch von Apple künstlich mit viel Marketing-Sprech gehyped. Und auch technisch fehlte im Bereich Low-Light Fotografie (bisher) dem iPhone einfach das, was die Konkurrenz seitens Google Pixel oder Huawei vorgelegt hatte. Wir sind gespannt, ob Apple mit dem iPhone 11 sowie dem iPhone 11 Pro qualitativ bei den Night Shots aufschließen kann.

Nach etwas Abstand zur Keynote kann man zusammenfassen: das iPhone 11 mit Weitwinkel und Ultraweitwinkel wird für viele Nutzer das perfekte Smartphone sein, das die nächsten 3 Jahre locker durchhält. Das iPhone 11 Pro (Max) ist tatsächlich für „Pro-User“ gedacht. Wobei „Pro“ hier eher dafür steht, dass man das Smartphone intensiver nutzen möchte, als nur ein Schnappschuss hier und ein Facebook Post dort zu posten. Das iPhone 11 Pro lässt hier für die nächsten 12 Monate keine Wünsche offen. Und auch der fehlende 5G-Support ist für Nutzer in und um Deutschland die nächsten 3 Jahre sicherlich nicht so relevant, wie es einige gerne hätten. Und ob man nun von einem iPhone X oder iPhone XS tatsächlich dieses Jahr upgraden sollte, muss jeder im Einzelfall für sich entscheiden.

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